
”Eineinhalb Jahrzehnte Jugendkultur und alternative Musik in der niederbayrischen Pampa gehen zu Ende. Was für die Kinder des guten Geschmacks jahrelang das freitägliche Wohnzimmer war wird nun von BMW / Baywa – mal ehrlich, wen juckt’s? – plattgemacht um dort Blech oder Zement zu stapeln. (...) Was übrig bleibt, ist Trauer, und Scherben, wie zur Sperrstunde am Freitag im Achter, wenn zum Sirtaki der Besen geschwungen wird. Man raucht seine letzte halb zerknüllte Zigarette, weiß, dass es wieder einmal viel zu spät ist, und dass man sich nicht mehr an den verflossenen Abend klammern sollte. Doch diesmal ist es anders: zwar ist es wie schon so oft, doch mit dem Unterschied dass es kein nächstes mal mehr geben wird. Wenn in dieser Nacht das Licht angeht fällt der letzte Vorhang des Strich 8, dem Kokon unserer Jugend, dem Geschmack des wahren Lebens in unserer öden Kleinstadt Existenz. So sehr man sich sträubt, und so wenig es hilft, man kann nicht umhin sich umzudrehen und noch einmal, lachenden wie weinenden Auges hineinschauen in das Kleinod, kurz vor seinem Abriss.”
Email von Thomas Nachreiner an Vincent Bauer im Februar 2007